Die 19-jährige Cathleen Zierau von der SV Gartow hat mit dem Hammerwerfen aufgehört
Cathleen Zierau von der SV Gartow, die mehrere Jahre lang im Hammerwerfen zu den Besten in ihrer Altersklasse in Niedersachsen gehörte, hat im Zuge der Corona-Pandemie mit ihrem Lieblingssport aufgehört. „Es kam alles zusammen. Ich hatte lange keine Leistungssteigerung mehr, dann war zeitweise auch der Hammerwurf- ring in Lüchow defekt. Es ist mir immer schwerer gefallen, mich zu motivieren, und es hat nicht mehr so richtig Spaß gemacht“,erklärt Cathleen Zierau, warum sie diese technisch anspruchsvolle Leichtathletikdisziplin vorerst an den Nagel gehängt hat. Derzeit konzentriere sie sich voll und ganz auf ihr Technik-Abitur an den Berufsbildenden Schulen in Lüchow. Anschließend würde die 19-Jährige aus Dangenstorf gerne eine Ausbildung im Bereich „Technischer Systemplaner“ absolvieren.
Bestmarke mit dem 3-kg-Hammer: 58,70 m
Wurfcoach Siegfried von der Gablentz aus Puttball hatte vor rund acht Jahren Cathleen Zierau, die der Leichtathletik-Nachwuchsriege der SV Lemgow/Dangenstorf angehörte, für den Hammerwurf begeistern können. „Ich bin da so reingerutscht“, kann sie sich nicht mehr genau an die Anfänge mit dem Hammer erinnern. Was Zierau aber noch genau weiß: „Es war richtig, dass ich mich nur noch aufs Hammerwerfen konzentriert habe. Das war anstrengend genug, die anderen Disziplinen habe ich nicht vermisst“, hat Zierau den Schritt in diese Spezialdisziplin nie bereut.
Und: „Siggi ist ein sehr guter Trainer, er hat mir viel beigebracht und konnte einen gut motivieren.“ Ein Extra-Antrieb war für Cathleen Zierau, dass Neele Koopmann, die es 2017 aus dem hiesigen Kreis in ein Sportinternat nach Berlin zog und die aktuell im Nachwuchs- Bundeskader des Deutschen Leichtathletikverbandes (DLV) steht, ebenfalls beim Hammerwurf dabei war. „Mein Ziel war es immer, dichter an Neele heranzukommen. Dass sie besser war, war kein Problem, sondern das hat mich noch mehr angespornt. Ich habe mich über jede Leistungssteigerung gefreut“, sagt Zierau, dass der Konkurrenzkampf mit ihrer erfolgreicheren Freundin, die es zwischenzeitlich sogar bis in die Weltspitze der Jugend geschafft hatte, viel Positives bewirkt hatte.
„Im technischen Bereich ging es nicht mehr weiter“
So belegte Cathleen Zierau im Jahr 2017 in der Altersklasse U18 in der Bestenliste des Niedersächsischen Leichtathletik-Verbandes (NLV) mit ihrer persönlichen Bestmarke von 58,70 m mit dem 3-kg-Hammer hinter Koopmann Rang zwei. Zudem stand Zierau im NLV-Kader und war deutschlandweit vor vier Jahren die Nummer acht. Ferner war sie mehrere Jahre lang vielfach bei Landesmeisterschaften weit vorne platziert und zählte außerdem im Rasenkraftsport - dazu gehören noch die Disziplinen Steinstoßen und Gewichtwerfen - in ihrer Alters- und Gewichtsklasse in Deutschland zu den Besten.
2018 - das letzte Jahr für Zierau, in dem sie mit dem 3-kg-Hammerwerfen durfte - platzierte sie sich landesweit mit 54,33 m auf Rang drei. Die Leistung stagnierte, und mit dem 4-kg-Hammer, mit dem sie ab 2019 werfen musste, konnte sie sich nicht so recht anfreunden. Vor über 17 Monaten startete Cathleen Zierau letztmals bei einem Leichtathletikwettbewerb.
Bei den Landesmeisterschaften der U20 in Braunschweig kam sie auf 46,22 m, holte mit Bronze ihre letzte Medaille und erreichte am Ende des Jahres mit zehn Metern Rückstand auf Rang eins den dritten Platz in der Landesbestenliste. Einige Wochen später ging dann wegen Corona nichts mehr - das war der Anfang vom Ende für die talentierte Hammerwerferin aus Dangenstorf. „Sie war zusammen mit Neele hochgekommen.
Nach Neeles Weggang war Cathleen die Nummer eins, aber das hat sie wohl gehemmt. Wir haben alles versucht. Cathleen hat gewollt und viel trainiert, an der Kraft hat es nicht gelegen. Aber im technischen Bereich ging es nicht mehr weiter Schade, dass sie aufgehört hat. Wir hoffen, dass sie uns als Trainerin erhalten bleibt“, resümiert Siegfried von der Gablentz. „Das waren tolle Jahre mit vielen schönen sportlichen Erlebnissen“, blickt Cathleen Zierau, die als lizenzierte Leichtathletiktrainerin ihrem Sport und dem Verein auf jeden Fall verbunden bleiben will, zufrieden auf fast acht Jahre im Hammerwurfring zurück.
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